Tollwut-Impfung
Die Impfung gegen Tollwut ist ein verlässlicher Schutz vor der tödlich verlaufenden Krankheit.
Sollte man sich gegen Tollwut impfen lassen?
In einigen beliebten Reiseländern besteht ein Risiko, sich mit Tollwut anzustecken. Je nach Gestaltung der Reise kann es deutlich erhöht sein. Tollwut wird durch das Rabies-Virus verursacht. Die Ansteckung erfolgt am häufigsten durch einen Hundebiss. Tollwut kann aber auch schon übertragen werden, wenn Speichel eines infizierten Tiers in verletzte Hautstellen oder auf Schleimhäute gelangt. Neben streunenden Hunden kommen zudem andere Säugetiere wie Katzen, Affen und Fledermäuse als Überträger infrage. Sobald die Krankheit ausgebrochen ist, verläuft sie bei ungeimpften Menschen immer tödlich. Nur wenn die betroffene Person rechtzeitig nach der Infektion eine Antikörperbehandlung und eine nachgeholte Impfung erhält, kann eine Erkrankung und somit der Tod verhindert werden. Allerdings stehen diese Maßnahmen nicht überall zur Verfügung, vor allem wenn Sie sich auf Reisen fernab von Städten im Landesinneren aufhalten. Deshalb bietet eine vorbeugende Impfung gegen Tollwut vor einer Reise in ein Risikoland den besten und sichersten Schutz.
In welchen Ländern brauche ich eine Tollwutimpfung?
Tollwut kommt in über drei Viertel der Länder der Welt vor (in über 150 der 195 derzeit existierenden). Besonders stark betroffen sind die afrikanischen und asiatischen Staaten, sowie weite Teile Lateinamerikas. Als weitgehend tollwutfrei gelten hingegen weite Teile Europas (mit Ausnahme des Ostens), Australien & Neuseeland sowie Nordamerika mit Ausnahme Mexikos.
Nebenwirkungen der Tollwut-Impfung
Beim Tollwut-Impfstoff handelt es sich um einen Totimpfstoff mit unschädlich gemachten Rabies-Viren. Er wird in der Regel in den Muskel des Oberarms oder des Oberschenkels gespritzt. Wie bei anderen Impfungen kann die erste Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff durch folgende Beschwerden zu spüren sein:
- Rötung, Schwellung und Schmerzen im Bereich der Impfstelle
- Fieber
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Unwohlsein
- Müdigkeit
Zudem kann es nach der Tollwut-Impfung zu Nebenwirkungen wie vergrößerten Lymphknoten, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Hautausschlag, Nesselsucht, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen kommen. Solche Beschwerden müssen aber nicht nach einer Impfung auftreten, sie sind sehr selten. Wenn doch, vergehen Sie normalerweise innerhalb weniger Tage von selbst. In jedem Fall sollten Sie nach der Impfung ein paar Tage lang ungewohnte körperliche Belastungen vermeiden. Gegen eine Impfung spricht, wenn eine Überempfindlichkeit auf Bestandteile des Impfstoffs bekannt ist oder es bei einer vorherigen Impfung zu ernsten Komplikationen kam. Darüber hinaus sollten Sie zum Zeitpunkt der Impfung nicht an einer schweren Infektionskrankheit oder einer akuten Magen-Darm-Erkrankung leiden. Dann sollten Sie die Impfung verschieben.
Ihre Reiseimpfung schnell und einfach zuhause bekommen
Die Reiseimpfung für Tollwut-Impfung ist eine wichtige Vorsorge für Ihre Gesundheit, auf die Sie nicht verzichten sollten. Allerdings muss das für Sie kein großer Aufwand sein. Melden Sie sich bei reiseimpfungzuhause.de an und suchen Sie sich einen Wunschtermin für Ihre Impfungen aus. Dann kommt der/die Impfarzt/in zu Ihnen nach Hause, berät und impft Sie. So haben Sie den Kopf frei für andere Reisevorbereitungen.
Tollwut-Impfung ist auch bei Kindern möglich
Für den Impfstoff gegen Tollwut gibt es keine Altersbeschränkung. Da viele Kinder gern aktiv auf Tiere zugehen, kann für sie eine Tollwut-Impfung vor einer Reise in ein Risikogebiet besonders empfehlenswert sein. Zudem können sie die Gefahr nicht richtig einschätzen und berichten nicht unbedingt von der Tierbegegnung. Wenn ein ungeimpftes Kind Kontakt zu einem möglicherweise infizierten Tier hatte, muss es sofort nachträglich geimpft und je nach Art des Kontakts mit den entsprechenden Antikörpern behandelt werden.
Tollwut-Impfung bei Erwachsenen
Bei Reisen in ein Tollwut-Gebiet mit hohem Risiko ist für alle Erwachsenen eine Tollwut-Impfung ratsam. Der Stil der Reise hat ebenfalls einen Einfluss auf das Tollwut-Risiko. Zum Beispiel ist es bei Reisen mit langer Aufenthaltsdauer, bei Trekkingtouren in abgelegenen Regionen ohne schnelle ärztliche Hilfe oder bei vorhersehbarem Kontakt zu Säugetieren erhöht und eine vorbeugende Impfung besonders empfehlenswert.
Normales Impfschema für alle Altersstufen (vorbeugende Impfung)
- Dosis: Tag 0
- Dosis: Tag 7
- Dosis: Tag 21 oder 28
Auffrischung nach 2 bis 5 Jahren
Beschleunigtes Impfschema für Erwachsene bis 65 Jahre (vorbeugende Impfung)
- Dosis: Tag 0
- Dosis: Tag 3
- Dosis: Tag 7
Auffrischung nach 2 bis 5 Jahren
Impfschema nach Kontakt zu einem infizierten Tier für bisher Ungeimpfte oder nicht vollständig Geimpfte
je nach Art des Kontakts:
5 Impfungen + Antikörperbehandlung
(so schnell wie möglich!)
Impfschema nach Kontakt zu einem infizierten Tier für Geimpfte mit vollem Grundschutz
zusätzlich 2 Impfungen im Abstand von 3 Tagen
Wie oft muss man sich gegen Tollwut impfen lassen?
Eine vollständige Tollwut-Impfung umfasst 3 Impfdosen. Die zweite Dosis erfolgt 1 Woche und die dritte Dosis 3 oder 4 Wochen nach der ersten Dosis. Für Erwachsene bis zum Alter von 65 Jahren ist auch ein beschleunigtes Impfschema möglich. Dann werden die 3 Impfungen innerhalb 1 Woche verabreicht.
Wie lange wirkt die Tollwutimpfung?
Nach 2 bis 5 Jahren kann eine Auffrischung erforderlich sein, wenn noch oder erneut ein Tollwut-Risiko besteht. Im Zweifel kann eine Blutuntersuchung auf Tollwut-Antikörper gemacht werden, um den vorhandenen Impfschutz zu überprüfen.
Tollwut-Impfung nach Biss: Für Ungeimpfte und Geimpfte!
Wer eine Tollwut-Impfung erst nach Kontakt zu einem infizierten Tier erhält, benötigt in der Regel 5 Impfdosen in rascher Folge und je nach Art des Kontakts zusätzlich eine einmalige Antikörperbehandlung. Bereits geimpfte Personen sollten jedoch nach einem entsprechenden Tierkontakt ebenfalls einen/eine Arzt/in aufsuchen. Bei unvollständigem Grundschutz ist die gleiche Behandlung notwendig wie bei ungeimpften Personen. Selbst bei vollständigem Grundschutz sind meist nach Tierkontakt noch 2 weitere Impfungen erforderlich. Dennoch lohnt sich die vorbeugende Impfung, weil für die nachträglichen Impfungen etwas mehr Zeit bleibt und die oftmals schwer zu beschaffende Antikörperbehandlung wegfällt.
Was kostet eine Impfung gegen Tollwut?
Einige gesetzliche Krankenkassen bieten als freiwillige Leistung an, die Kosten der Tollwut-Reiseimpfung für ihre Versicherten zu übernehmen. Fragen Sie am besten bei Ihrer Krankenversicherung nach, welche Impfungen sie genau bezahlt. Für Privatversicherte ist es ebenso ratsam, sich vor der Impfung über die Kostenerstattung ihrer Versicherung zu erkundigen.
Detaillierte Infos zu unseren Preisen für Ihre Impfung zuhause finden Sie auf unserer Website – übersichtlich aufgeschlüsselt nach einzelnen Leistungselementen.
Lassen Sie sich bequem zuhause oder in einer Partnerpraxis impfen
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Häufige Fragen
Am 6. Juli 1885 injizierten Louis Pasteur und seine Kollegen dem neunjährigen Joseph Meister, der zwei Tage zuvor von einem tollwütigen Hund gebissen worden war, die erste von 14 Tagesdosen von Kaninchen-Rückenmarkssuspensionen, die das Tollwutvirus nach und nach inaktivierten.
Lyssaviren, der Erreger der Tollwut, sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet. Das Tollwutvirus wird in zwei große genetische Linien eingeteilt: die des Hundes und die der Neuwelt-Fledermaus.
Idealerweise lassen Sie sich mindestens 6 Wochen vor Ihrer Reise gegen Tollwut impfen. Dann erhalten Sie alle erforderlichen Impfdosen und bauen einen ausreichenden Impfschutz auf, der etwa ab 3 bis 4 Wochen nach der letzten Impfdosis besteht. Für Erwachsene bis zum Alter von 65 Jahren steht außerdem ein beschleunigtes Impfschema zur Verfügung. Berücksichtigen Sie aber auch dabei die benötigte Zeit, bis der volle Impfschutz erreicht ist.
Für die Verabreichung einer Tollwut-Impfung ist keine Ausbildung notwendig, sie kann also auch von Ihrem Hausarzt verabreicht werden. Zur Auswahl stehen Ihnen in Deutschland die folgenden beiden Impfstoffe: zwei Impfstoffe zur Verfügung: Rabipur und Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert.
Wenn Sie in der Vergangenheit nicht gegen Tollwut geimpft wurden, benötigen Sie 4 Dosen Tollwutimpfstoff über einen Zeitraum von 2 Wochen (verabreicht an den Tagen 0, 3, 7 und 14). Am Tag der ersten Dosis des Tollwutimpfstoffs oder kurz danach sollten Sie außerdem ein weiteres Medikament namens Tollwut-Immunglobulin erhalten.
Der Bedarf an Auffrischungsdosen hängt von der Indikation zur Präexpositionsprophylaxe (PrEP) und der voraussichtlichen Häufigkeit der Exposition ab.
Bei Personen, die möglicherweise häufig und unbemerkt mit dem Virus in Berührung kommen, wie z. B. bei Personen, die mit Fledermäusen arbeiten, sollte ein Jahr nach Abschluss der Erstimpfung eine einmalige Auffrischungsdosis verabreicht werden. Weitere Auffrischungsdosen sollten dann alle 3 bis 5 Jahre oder auf der Grundlage der Serologie verabreicht werden.
Laborpersonal, das routinemäßig mit dem Tollwutvirus arbeitet, sollte sich alle 6 Monate auf Tollwut-Antikörper testen lassen und bei Bedarf eine Auffrischung erhalten.
Eine routinemäßige Auffrischungsimpfung wird für die meisten Reisenden nicht empfohlen. Eine einmalige Auffrischungsimpfung kann nach einer Risikobewertung bei Personen in Betracht gezogen werden, die vor mehr als einem Jahr eine Erstimpfung erhalten haben und erneut in ein Hochrisikogebiet reisen.