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Das Wichtigste über medizinisches Cannabis im Überblick

Medizinisches Cannabis kann bei einigen Krankheiten zur Behandlung eingesetzt werden. Ermöglicht hat dies das Medizinal-Cannabisgesetz, das bereits 2017 in Kraft getreten ist (1). Seitdem steigt die Anerkennung von medizinischem Cannabis als ernst zu nehmende Therapieoption.

Was ist medizinisches Cannabis?

Zu medizinischem Cannabis zählen verschiedene Produkte, die aus den Pflanzenarten Cannabis sativa, Cannabis indica oder Mischformen beider Arten (Hybride) gewonnen werden. Die Sorten unterscheiden sich in der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe und somit auch in ihrer möglichen Wirkung. Entsprechende Züchtungen können beides beeinflussen. Die bekanntesten Inhaltsstoffe der Cannabispflanzen sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Ihnen wird ein Großteil der Wirkung von medizinischem Cannabis zugeschrieben. Darüber hinaus enthalten die Cannabispflanzen jedoch noch zahlreiche weitere Stoffe, die an der Wirkung beteiligt sein können. Dazu gehören beispielsweise die aromatischen Terpene und die farbgebenden Flavonoide (2).

Unterschied von medizinischem Cannabis zu anderem Cannabis

Wenn Cannabis als Medizin eingesetzt werden soll, ist eine möglichst genaue Dosierung wichtig. Außerdem sollte die Zusammensetzung auf das Beschwerdebild angepasst sein. Das kann dabei helfen, die gewünschte Wirkung zuverlässiger zu erreichen und Nebenwirkungen zu reduzieren. Für eine sichere medizinische Anwendung darf das Produkt zudem nicht mit Schadstoffen verunreinigt sein. Deswegen werden Cannabispflanzen für den medizinischen Gebrauch nach den Richtlinien der „Good Manufacturing Practice“ (GMP) angebaut und verarbeitet. Im Wesentlichen unterscheidet sich medizinisches Cannabis also von herkömmlichem Cannabis dadurch, dass man weiß, was tatsächlich drin ist. Darüber hinaus ist eine Bestrahlung der Produkte möglich, um Keime abzutöten. 
Kurz gesagt: Bei medizinischem Cannabis handelt es sich um ein Medizinprodukt, was nach strengen Richtlinien hergestellt und kontrolliert wird. 

Medizinisches Cannabis hat gegenüber anderen Cannabisprodukten Vorteile:
  • Gesicherte Qualität durch GMP-ZertifizierungAnalyse der Inhaltsstoffe
  • Geprüft auf Verunreinigungen
  • Grenzwerte von Schadstoffen werden eingehalten
  • Dosierung ist kontrollierbarer
  • Keime können durch Bestrahlung abgetötet werden

Wann wird medizinisches Cannabis verschrieben?

Ärzte und Ärztinnen aller Fachrichtungen, bis auf Zahn- und Tierärzte, können bei schweren Erkrankungen Medizinalcannabis als Alternative oder begleitend zu einer Therapie mit anderen Medikamenten verschreiben. Es geht dabei um Erkrankungen, die die Lebensqualität stark einschränken oder die lebensbedrohlich sind. Das können zum Beispiel dauerhafte Schmerzen, Muskelkrämpfe bei Multipler Sklerose oder anhaltende Appetitlosigkeit aufgrund einer Krankheit wie AIDS oder Krebs sein (3). Medizinisches Cannabis kann auch zur Linderung von Nebenwirkungen anderer Behandlungen eingesetzt werden, etwa gegen Übelkeit und Erbrechen bei einer Chemotherapie (3). Wenn der behandelnde Arzt eine Besserung der Beschwerden für möglich hält und keine andere Therapie infrage kommt, kann er eine Behandlung mit medizinischem Cannabis einleiten.

In welcher Form gibt es medizinisches Cannabis?

Medizinisches Cannabis ist erhältlich als:

Blüten

Extrakte

Fertigarzneimittel

Die Blüten stammen von weiblichen Cannabispflanzen, sind getrocknet und enthalten unter anderem THC, CBD, Terpene und Flavonoide. Patienten können in Absprache mit ihrem Arzt zwischen verschiedenen Sorten wählen und die Blüten als Medizin nutzen. Zur Herstellung der Extrakte werden die Wirkstoffe aus Cannabisblüten gelöst und mit einem Trägeröl vermischt. Die Wirkstoffe sind in den Extrakten höher konzentriert als in den Blüten. Die Zusammensetzung und Konzentration hängen ebenfalls von den verwendeten Blüten sowie von der genauen Herstellungsmethode ab. Des Weiteren gibt es zugelassene Fertigarzneimittel als Kapseln oder Mund-Spray.

Medizinalcannabis rauchen oder essen – besser nicht

Medizinisches Cannabis sollte aufgrund der gesundheitsschädlichen Auswirkungen nicht geraucht werden, weder mit Tabak noch pur. 

Cannabis backen

Ebenso ist es nicht ratsam, mit medizinischem Cannabis zu backen oder zu kochen. Die Dosierung ist dabei zu ungenau. 

Stattdessen eignen sich Cannabisblüten zum Verdampfen mit einem Vaporizer. Dabei werden die Blüten nicht so stark erhitzt wie beim Rauchen, wodurch weniger Schadstoffe entstehen (4). Extrakte werden oral eingenommen und lassen sich gut dosieren.

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Wo bekommt man medizinisches Cannabis?

Medizinisches Cannabis ist legal, aber verschreibungspflichtig. Ein Rezept erhalten Sie von Ihrem Arzt, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Anschließend können Sie das Rezept in einer Apotheke einlösen. Wenn Sie möchten, vermitteln wir Sie an Arztpraxen und Apotheken mit Erfahrung in der Cannabisversorgung. Um die Kosten erstattet zu bekommen, müssen Sie vor Therapiebeginn einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse stellen. Gerne helfen wir Ihnen dabei.

Hat medizinisches Cannabis Nebenwirkungen?

Wie jedes wirksame Medikament kann medizinisches Cannabis Nebenwirkungen haben. Diese hängen von der Dosierung und der Einnahmedauer ab (5). Außerdem kann Cannabis abhängig machen, was jedoch bei der therapeutischen Anwendung in der Regel kein großes Problem darstellt (5). Darüber klärt Sie Ihr Arzt vor der Therapie noch einmal individuell auf. Dabei berücksichtigt er auch mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die Sie einnehmen.

Quellenangaben
  1. Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften. Bundesgesetzblatt Teil I. 2017;(11):403.
  2. Bautista JL, Yu S, Tian L. Flavonoids in Cannabis sativa: Biosynthesis, Bioactivities, and Biotechnology. ACS Omega. 2021;6(8):5119-5123. doi:10.1021/acsomega.1c00318
  3. ACM-Magazin 2024 – Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e. V.
  4. https://cannabis-apotheke.de/cannabis-medizinisch-anwenden (aufgerufen am 02.05.2024)
  5. https://www.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de/einsatzgebiete/ (aufgerufen am 02.05.2024)

# medicalcannabis, cannabis, medizinisches Cannabis

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